Durch die 24:23 (11:11) Niederlage im fernen Thaleischweiler steht die zweite Hornissengarde nun anstrengenden Wochen gegenüber.
Am vergangenen Samstag wurde den Herren 2 eine in der Verbandsliga seltene Ehre zu teil. Eine richtiges Auswärtsspiel. Also so richtig auswärts. Am besten mit vollem Tank losfahren auswärts. Kein Ich-kann-10-Minuten-vor-Treffpunkt-losfahren Auswärtsspiel. Eher ein Ja-das-war-wohl-mein-ganzer-Samstag-Auswärtsspiel. Also um es kurz zu machen. Auf einer Skala von 1- 10 war es ganz schön auswärts.
Zum jetzt neuen Aprilwetter traten die elf restlichen Hornissen die knapp 100 km lange Anreise an. Berauscht, von der sich bietenden Autobahnkulisse oder noch durch den Rausch der letzten Nacht beeinträchtigt, fielen bei den müdesten Rabauken der Truppe auf der Fahrt sogar kurz die Äuglein zu – natürlich mit Beweisbildern für die Mannschaftsgruppe.
Mehr oder weniger fit, dafür aber definitiv ausgeschlafen ging es in das nächste Vier-Punkte Spiel. Wer hierbei auf zwei aufopfernd spielende Mannschaften hoffte, die sich auf jedem Ball stürzten, mit Tempo in die Gegenstöße rannten oder durch ausgefuchstes Angriffsspiel die gegnerische Abwehrreihe forderten…ja…der war hier falsch.
Wer mindestens ein Jahr Handball hinter sich hat, kam mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schon einmal in den Genuss einer solchen Partie, wie die am vergangenen Samstag. Eine Partie dessen Spielverlauf nur mit einem der wohl aussagekräftigtsen Worte des Duden beschrieben werden kann. Ein Begriff der an sich schon pure Wortmalerei wiedergibt:
Dahingedümpelt.
Wer nicht dabei war und das hier liest wird wohl gerade verständnisvoll nicken.
„Ah, so ein Spiel war es.“
Ja, genau so ein Spiel war es. Über nahezu die gesamte Spielzeit traten beide Mannschaften als Spiegelbild der jeweils anderen auf. Entweder trafen beide zehn Minuten am Stück oder beide trafen für fünf Minuten gar nichts. Ein Spiel, das niemanden in der Halle große Freude brachte und einfach…gähn…so vor sich dümpelte…
Dementsprechend niedrig auch der Lautstärkepegel vor Ort. Kein Wunder bei einem Spiel, das sich anfühlte wie eine weitere Stunde Autofahrt. Es gibt Bildschirmschoner, die sind spannender. Ja die Rede ist vom alten DVD Screensaver, bei dem das Logo von Seite zu Seite flog. Sich das über zwei Stunden hinweg anzusehen, wäre die insgesamt 200 km lange Fahrt mehr Wert gewesen.
Wirklich laut wurde es in dem 59 Minuten zu langem Spiel lediglich bei dem ein oder anderen zu früh gebellten „Wuff“ im mitgereisten VTV Block oder beim ein oder anderen zu früh gepusteten Pfiff. Es schien, als hätte jeder in der Halle für zwei Stunden den Sport neu erlebt.
Um dennoch ansatzweise etwas über den Spielverlauf zu schreiben hier die Zusammenfassung der, sinnbildlich für die gesamte Partie, letzten 30 Sekunden:
Spielstand: 24:23
59:31: Auszeit Mundenheim.
Ziel: Lange den Ball halten und zumindest das Unentschieden mitnehmen.
Anpfiff.
Zwei Pässe anschließend bei fast 10 Metern auf den Gegenspieler draufgeknallt. Ballverlust bei 59:40
Ziel: Meilenweit verpasst.
Gedanken auf der Bank und in der restlichen Halle: Hä? Was war das denn jetzt?
Verbal alle: Hä? Was war das denn jetzt?
Nonverbal alle: Gleichermaßen überrascht und verwirrt Augenbrauen gen Haaransatz gehoben.
59:46: Auszeit Thaleischweiler.
Spannungskurve: Selbst bei so einem Spielstand eher eine Gerade.
Anpfiff.
In den letzten 14 Sekunden flog der Ball von einem Spieler zum anderen ohne dabei jemals in die Nähe des VTV Tor’s zu kommen und so dümpelte es schließlich bis zum …
Spielende.
Als die Sirene ertönte war der Frust über die abendfüllende Heimfahrt schnell größer als über die verpassten Punkte.
Die einen konnten nicht und die anderen wollten nicht. Obwohl, eher beide wollten nicht. Nein, beide konnten nicht. Noch besser beide wollten und konnten nicht. Das passt auch nicht so richtig..
Dahingedümpelt halt …
Es spielten:
Kalveram
Zentgraf (8), Lemmert (5/3), Bolz (4/1), Wüst (3), Nagel (2), Erlewein (1), Gössner, Hauck, Sèmon.
Durch Corona bedingte Spielabsagen bestreiten die VTVler in dieser Woche zwei Spiele.
Mittwoch 20:30 Uhr in Eckbachthal
Samstag 18:00 Uhr im Schulzentrum Mundenheim gegen die TuS Neuhofen.
Hossa Munnrem!