Die Herren 2 gewinnt mit 32:24 (16:16) gegen die zweite Garde der TSG Haßloch und bewahrt sich dadurch die Chance auf den Klassenerhalt.
Es war ein Pflichtsieg, was nicht im Geringsten als Bloßstellung gegenüber der TSG gedeutet werden soll. Ein Pflichtsieg, da bei einer Niederlage gegen den, im Vorfeld der Partie um vier Punkte besser dastehenden Tabellennachbarn, der Abstieg beängstigend realistisch geworden wäre. Dem bisher wichtigsten Spiel der Saison stand bei den Hornissen jedoch erst einmal ein Umbruch bevor.
Am Montag stieg das erste Training unter Handballkoryphäe Vaso Goncin. Im Nachhinein lässt sich sagen, dass niemand der zweiten Hornissengarde hierfür bereit war. Schon das Warmlaufen rund um das Handballfeld war für die meisten Teilzeitathleten der Hornissen ein stetiger Wechsel aus Schnappatmung und kurzzeitiger Atemlosigkeit. In der folgenden Dreiviertelstunde gaben sich herbeigesehnte Krämpfe und überstrapazierte Schweißdrüsen ein scharfes Stelldichein. Als nach über einer Stunde erstmals die Handbälle benutzt wurden, war ein Großteil der Sportart bezogenen Motorik auf pures Muskelgedächtnis zurückzuführen als auf gewollte, geschweige denn kontrollierte Bewegungsabläufe. Hunderte Torwürfe später war sowohl die erste Trainingseinheit als auch jeder Trainingsgast um kurz nach zehn beendet.
In der Donnerstagseinheit hieß es für die Beinahe Ball begabten der zweiten Hornissengarde Back to basics. Pässe, Würfe, Spielabläufe standen im Vordergrund. Die Kaderplanung für die Premiere Goncin’s verlief weitestgehend hinter den Kulissen. Aufgrund der üblichen drei Gewalten (Verletzungen, Krankheit und Urlaub), die über die Mannschaftszusammenstellung einer Amateurhandballmannschaft bestimmen, hätte sich der Kader für das Spiel von selbst gestellt. Daher sollte dieser noch ergänzt werden. So kam Andre Rebholz, das Pendant zum immer starken Obelix, dieser jedoch anstelle eines Zaubertranks in der Quelle der ewigen Jugend plantschte, zu seinem Saisondebüt.
Beide Mannschaften brauchten einige Zeit um in die Partie zu finden, wodurch die ersten Angriffe im trostlosen Nichts endeten. Der erste Treffer des Spiels gelang den Gästen (4.). Damit war der Bann auf beiden Seiten gebrochen und der Zeitnehmertisch konnte seinen Arbeitstag beginnen. Auf Seiten der Hornissen war es Florian Wüst, der seine Körpergröße, die irgendwo zwischen 1,90 M und 3,10 M angesiedelt ist, gekonnt einsetzte, die Pässe aus fünf Metern Höhe elegant abfing und im Tor unterbrachte (2:2, 8.).
Durch einen Doppelpack brachte Andre Rebholz, über den bereits 1984 die Band Alphaville ein Lied komponierte (für den Gag muss die jüngere Generation wahrscheinlich googeln), die Hornissen erstmals in Führung (4:3, 9.). Etliche Fehlwürfe, darunter verdächtig oft abgepfiffene Würfe von Rechtssaußen sowie eine zunehmende Fehlerquote in der Abwehr führten zu einer erneuten Haßlocher Führung (7:10, 21.). Die Hornissen kämpften sich im Anschluss zurück in die Partie und kamen durch Fabian Bappert zum Ausgleich (14:14, 26.). Mit 16:16 ging es in die Halbzeit.
Die ersten Minuten der zweiten Halbzeit reihten sich nahtlos an die erste halbe Stunde (20:19, 36.). Dann veränderte sich das Spiel der VTVler drastisch. Im Angriff wurde nun deutlich effizienter abgeschlossen und in der Abwehr hoch konzentriert agiert, des Weiteren gelang es dem Schlussmann der VTVler nicht mehr den Bällen schnell genug auszuweichen, wodurch die ein oder andere Parade entstand. Der folgende 7:0 Lauf bis zur 49. Minute ließ den ein oder anderen vielleicht schon von einer Vorentscheidung träumen. Der zwanzigste Haßlocher Treffer diente dann als Erinnerung an den aktuellen Tabellenplatz. Die Hornissen waren jetzt noch motivierter und wollten schnell weitere Treffer erzielen. Im Nachhinein vielleicht auch etwas zu motiviert. Bis zur Hallendecke motiviert, um genau zu sein. Wie der höchste Wurf des Spiels gleichzeitig der größte Tiefpunkt sein kann, wurde hier beeindruckend präsentiert. Das dumpfe „Baff“ welches aus dem peinlichen Zusammenspiel aus Handball und nach oben gefahrener Trennwand entstand, war gleichermaßen audiovisuelles Stoppschild für den kürzesten Konter der Saison und hörbarer Hinweis auf das soeben dargebotene Versagen. Wenn der Schiedsrichter nach dem kurz darauf gespielten Konterpass, welcher ebenfalls ohne Empfänger blieb, aber definitiv zu fangen war, wie selbst der zweimal umsonst gerannte Fabian Bappert zugibt, wenn nach so einem Pass der Schiedsrichter auf einen zukommt und sagt: „He, Kopf hoch Großer, der war jetzt gut, den muss er fangen.“, ja dann, dann weißt du wie Sport fremd dein erster Pass wirklich war. Aber trotzdem Danke Volker. Die Hornissen kamen im Anschluss dennoch zu Toren und konnte sich so am Ende über einen 32:24 Sieg freuen.
Das nächste Spiel der Hornissen findet am kommenden Samstag um 18 Uhr statt. Hier geht es auswärts gegen die HSG Mutterstadt / Ruchheim. Sicheren Quellen zufolge besitzt die TSG Sporthalle über einige zusätzliche Meter an Höhe….
Es spielten:
Muth; Bappert (6), Rebholz (5), Nagel (5), Hofmann (4), Wüst (3), Freyer (3), Heiser (2), Schäfer (2), Erlewein (1), Gössner (1), Lienert, Hajjaj, Walch
Bevor ich Ärger bekomme. Im Namen der zweiten Mannschaft nochmals ein Applaus in getippter Form an unsere Zuschauer die uns mit ihren „JAAA“, „Jawoll“, „Stark Jungs“, „DANGER ZONE“, „LANDIN“ Schreien sowie Pfiffen und Klatschen beim Spiel unterstützt haben.
Hossa Munnrem!