“Zwei in einem”

Mit müden Augen blicken die Herren 2 auf die wichtigste und glücklicherweise auch erfolgreichste Woche der Saison zurück. Durch die Siege gegen die HSG Eckbachthal 2 (26:31 (11:15)) und die TuS Neuhofen (29:24 (12:11)) ist der Klassenerhalt nahezu gesichert.

~Prolog oder auch acht Kästen Bier ~

Nach der erfolgreich dahingedümpelten Auswärtsniederlage (24:23) in Mordor’s größtem Ortsteil Thaleischweiler, suchte man in den Folgetagen vergebens nach Motivation in den Reihen der Hornissen. Tristesse und gähnende Leere herrschte nicht nur in der Mannschaftsgruppe. Das sonst durch seinen unverwechselbaren Charme nahezu strahlende Ludwigshafen war aus Sicht der VTVler ein einziger Schwarz-Weiß Film. Auf der Suche nach einem Sinn wurde sich von Tag zu Tag geschleppt. Sonntag doof. Montag sowieso doof. Arbeit doof. Dienstag doof. Freizeit doof. Alles doof….
Mittwoch morgen – 08:55 Uhr – Alles ganz schnell ganz toll. In grellem Licht, begleitet von himmlischen Chorgesängen erschien die aus Edigheim verschickte und von Moses Rebholz weitergeleitete Nachricht deren Inhalt zu Freudentränen anregte. Bei einem heutigen Sieg gegen den Tabellenzweiten Eckbachthal würden acht Kästen Bier ihren Weg von Edigheim nach Mundenheim finden. Urplötzlich gab es wieder einen Sinn und die Motivation wuchs allen passenden Adjektiven über den Kopf. Ludwigshafen entfesselte sich aus dem bereits Wurzel geschlagenen Schwarz-Weiß Filter und glänzte nun wieder in all seinen Schwarz ..und Weiß…und Grautönen.
Die altbekannte Mittwochsmüdigkeit wurde weggegrinst, die To-Do Listen auf der Arbeit in Rekordzeit abgearbeitet. Selten gab es einen so gut gelaunten Treffpunkt wie den in Freinsheim vergangene Woche, bei dem es logischerweise nur um eines ging.

~HSG Eckbachthal 2 – VTV Mundenheim 2~

Die Partie war von Beginn an ausgeglichen. Dies lag vor allem daran das in den ersten Minuten keine der beiden Abwehrreihen so richtig wach war. Dies änderte sich jedoch als es in einem Angriff der HSG das erste Mal zur Sache ging und ein Spieler zu Boden fiel. Anschließend brüllten der jüngste und der älteste Spieler der VTVler die Abwehr, Bank, Gegner, Schiedsrichter und Tribüne wach. Lautstark, Standhaft und letztendlich erfolgreich halten die Stimmen von Zentgraf und Rebholz in Wildecker Herzbuben Manier durch den Freinsheimer Sportpalast. Angetrieben von der lauten VTVler Bank und der noch lauteten Tribüne wurde die erste Halbzeit zum lautesten “Heimspiel” seit langem. Klatschdirigent Lucas Weingarte nutze seine als Trommel mit fünf Fingern bekannten Hände und Peitschte den Hornissenmusikantenstadl ein ums andere Mal an. Es dauerte nie lang bis sich die reiselustigsten Teilzeitathleten des TV Edigheim beteiligten. Jedes Tor, jede Parade, jeder Ballgewinn und jede Auszeit Wurde mehr als nur hörbar gefeiert. Dennoch dauerte es bis sich die Hornissen für ihren gezeigten Leistungsanstieg belohnen konnten. Beim Stand von 10:10 gab es eine Zeitstrafe für die HSG und einen Strafwurf für die Hornissen. (23 Min.). Diesen verwandelte Lars Lemmert zum 10:11. Nur einen Angriff später wurde das ganze wiederholt. Zeitstrafe HSG. Strafwurf VTV. Atemberaubend vollendet von Lemmert (10:12 25 Min.). Simon Kalveram im Tor der Hornissen hielt daraufhin nahezu alles was hinter ihn fliegen wollte. Jedoch vergaben die Hornissen nun selbst einige Chancen bis sie auf drei Tore hinweg ziehen konnten (10:13 28 Min.). Mit 11:15 ging es in die Kabinen.
Noch in den ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte war es wieder soweit. Die “Uns geht die Luft aus daher kippt das Spiel wieder” Phase der VTVler setze ein. Vorne zu unüberlegt und hinten nicht konsequent genug (18:19 40 Min.). Nach drei Ballgewinnen in Folge und daraus resultierenden Treffern gelang es den Hornissen wieder davon zu ziehen (18:23 44 Min.). Was sich im Hinblick auf die folgenden Minuten als Spielentscheidend herausstellte.
Spielstand 19:23
47:03 Zeitstrafe Zentgraf
47:13 Zeitstrafe Gössner
20:23
48:08 Zeitstrafe Lemmert
21:23
Mit dem Ziel einfach nur den Ball zu verwalten fand das Spiel der VTVler komplett auf der linken Seite statt. Linksaußen, Halblinks und der Kreis waren besetzt. Was aussah wie eine unfaire Trainingseinheit wäre fast mit dem größten Highlight der Partie geendet. Jan Zentgraf rannte ausgefuchst nach Ablauf seiner Zeitstrafe an der HSG Bank vorbei und stand auf der rechten Spielfeld Seite komplett alleine. Andre Rebholz mit Auge und dem Paas zur perfekten Volleyabnahme. Leider jedoch kein Tor sondern Fuß und Ballbesitz HSG. Im Endeffekt vielleicht gut. Hätte das geklappt wäre vor Jubel die VTV Bank wohl kaputt gegangen und der ein oder andere TVE Ultra im Hornissenblock die Tribüne runtergefallen.
Gerade wieder in Vollbesetzung das 22:23 (50 Min.).
Im direkten Gegenzug das 22:24. Fest entschlossen das Spiel zu entscheiden griff Spielertrainer Benjamin Schäfer in der Abwehr durch und so kassierten die Hornissen die nächste Zeitstrafe. Der Unterzahl trotzend gaben die VTVler den Vorsprung nicht aus der Hand (25:26 54 Min.). Die HSG kam nun zu einfacheren Wurfgelegenheiten. Das Kräftezerrende Spiel zeigte sich auf Seiten der VTVler. Doch dann war da ja noch Kalveram im Tor. Parade und das Tor zum 25:27 (56 Min.). Erneut Parade Kalveram und das Tor zum 25:28 (57 Min.). Auszeit HSG, Parade Kalveram und Tor zum 25:29 (58 Min.). Felix Gössner Sekunden vor Schluss zum Endstand (26:31). Als daraufhin die Spieler die Tribüne beklatschten und diese die Spieler war dies nicht nur der friedlichste Schlagabtausch zwischen den Hornissen und dem TVE den es bisher gab sondern zugleich die Lieferungsbestätigung der versprochenen Kästen.

Es spielten
Kalveram, Blum
Lemmert (7/2), Rebholz (7), Erlewein (5), Zentgraf (5), Gössner (4), Schäfer (2), Wüst (1), Trefz, Sémon, Keller,

~Polarexpress~

Freitags im Bus mitfahren zum Auswärtsspiel der ersten Herren und tags darauf den Klassenerhalt sichern? Für einige der zweiten Hornissengarde wurde die Frage bereits nach den ersten vier Worten mit “Ja!” beantwortet. So kam es das der Großteil der am nächsten Tag zur Verfügung stehenden Feldspieler als Fans mit nach Homburg reisten. Eine zum Großteil verkaterte Mannschaft lässt sich verkraften aber als dann noch ganz artig in die Mannschaftsgruppe geschrieben wurde wann die tapfersten Goldkehlchen der Herren 2 daheim ankamen, stand einem guten Gefühl mit Blick auf die Samstagspartie nichts mehr im Wege. Außer vielleicht der Tatsache das die Nachrichten erst um 8 Uhr morgens kamen da der Bus wetterbedingt auf der Autobahn festsitzte und so unfreiwillig zum No Bed and No Breakfast wurde. Auch für die Sportstadt Ludwigshafen kam der Schnee überraschend. Um genauer zu sein für das Schulzentrum Mundenheim. Die sonst so wetterfeste Spielstätte (es sei denn es ist nieselt oder es regnet im Allgemeinen oder es schneit eben) stand unter Wasser. So wurde das Spiel in das Wartezimmer der BG Unfallklink verlegt, die Heinrich-Ries-Halle. Hier entstanden nicht nur sämtliche schlimmeren Verletzungen der VTVler sondern in dieser Saison bisher auch immer nur Niederlagen. Obendrauf kam noch eine Corona bedingte Absage nur wenige Stunden vor Anpfiff. Alles in allem ein Traum von einer Spielvorbereitung.

~VTV Mundenheim 2 – TuS Neuhofen~

Die Hornissen schlürften über die gesamte Aufwärmphase über den Hallenboden hinweg. So war auch aus der Ferne zu erkennen wer in der Nacht zuvor daheim und wer im Bus Schäfchen zählte.
Die Hornissen hatten zu Beginn Probleme mit dem nur auf Tempo ausgelegtem Spiel der Gäste zurecht zu kommen. Nach knapp 14 Minuten Spielzeit und zuvor fast vier torlosen Minuten auf beiden Seiten legten die Hornissen ihre erste Auszeit (5:3). Während in der Abwehr das Angriffsspiel der Gäste ausreichend unterbunden werden konnte tat man sich im Angriff deutlich schwerer. Mit einer, mit Blick auf den Angriff, äußert schmeichelhaft 12:11 Führung ging es in in Halbzeit. Nach Wiederanpfiff belohnten sich die Hornissen dann endlich für ihre Abwehrarbeit und konnten das erste Mal davonziehen (17:12 35 Min.). Nach einer Zeitstrafe gegen Jan Zentgraf gab es einen kurzen Bruch im Spiel der Mundenheimer, welchen die Gäste gnadenlos ausnutzen und auf 18:16 ran kamen (40 Min.). Nach Paraden Kalveram’s konnten die Hornissen den Vorsprung wieder ausbauen. Im weiteren Verlauf der Partie wurden die Angriffe nun immer länger. Auf der einen Seite ging es bei den VTVlern konditionsbedingt in den ECO Modus und auf der anderen Seite gingen den Gästen im Angriff allmählich die Ideen aus. Als Andre Rebholz zum 25:19 traf schien die Partie in Anbetracht der vergangenen 15 Minuten entschieden. Doch nach zwei Verbandsligatypischen Minuten deren Verlauf wie folgt aussah:
52:02 Zeistrafe Lemmert
52:02 Zeitstrafe Neuhofen
52:14 Zeistrafe Neuhofen
52:18 Strafwurf verworfen Zentgraf
53:54 Zeitstrafe Keller
nahm die Partie in den letzten Minuten nochmals Fahrt auf. Die Gäste mussten und gingen volles Risiko und gaben sich bis zum Schluss nicht auf. Sinnbildlich hierfür der Gästetorhüter, den es Spielstandunabhängig nur selten im eigenen Neun-Meter-Raum hält. Dies war auf Mundenheimer Seite bereits bekannt und so wurde immer wieder auf das leerstehende Tor geschielt. Dann war es soweit. Ballgewinn Mundenheim. Andre Rebholz aus dem eigenen Neun-Meter-Raum, definitv gen Barcelona gezielt, über den Gästetorhüter hinweg zum lautstark gefeierten 29:23.
Mit dem 29:24 Sieg Grüßen die Hornissen kurzfristig sogar vom fünften Tabellenplatz.
Doch all die Freude über den Sieg, über die zwei Punkte, über den fast sicheren Klassenerhalt ist nichts im Vergleich zur Serotonin Überdosis welche entstand als bekannt wurde das in der Halbzeit die versprochenen Kästen in der Halle eintrafen.
Grüße gehen raus. Allen voran von unserem Bierwart.

Es spielten:
Kalveram,Blum,Muth

Zentgraf (8), Lemmert (7/3), Schäfer (5), Erlewein (3), Rebholz (3), Hofmann (2), Trefz (1), Keller, Wüst

Am Zeitnehmertisch: Unaufgeregt Müller, “DES WAR ZWEI MAL !*@&” Scheiring

Das nächste Spiel der Hornissen findet am 23.04 gegen das All Star Team des TSV Speyer statt. Anpfiff ist um 18 Uhr im Schulzentrum Mundenheim (mT).

HOSSA MUNNREM!